Als „Tropennächte“ gelten in Europa jene zu warmen Nächte im Sommer, in welchen die Temperatur nicht unter 20 Grad Celsius fällt. Häufig sind diese Nächte begleitet von schlechtem Schlaf, körperlichem Unbehagen, Unruhe, Schwitzen und dem Wunsch, sich augenblicklich kalt abzuduschen.
Hiesige Zimmerpflanzen sind meist aus jenen, namensgebenden tropischen Gebieten importiert und schmücken als dekorative Elemente unsere Wohnräume. Als stille Zeugen der Kolonisierung werden sie laufend vervielfältigt und können nur aufgrund der besonders warmen Zimmertemperatur überleben. Bei genauerer Betrachtung stellt sich der Terminus „Zimmerpflanze“ als absurd heraus: Keine Pflanze ist dafür gemacht, in einem Innenraum zu leben. Viele der exotischen Arten gedeihen bei guter Pflege allerdings viele Jahre, sie benötigen kaum Tageslicht: Sie wachsen im nahezu Dunkeln.
Was können wir von unseren grünen Mitbewohner:innen lernen, wie adaptieren sich diese in unwirtlichen Lebensbedingungen? Und welche Bewältigungsmechanismen werden für uns Menschen in einer ein, zwei oder drei Grad Celsius heißeren Welt notwendig sein? Diese sind nur einige der Fragen, denen Käthe Hager von Strobele in „Growing in the Dark“ nachspürt.
English version:
Tropical nights in Europe are considered those too warm summer nights, in which temperatures don’t drop below 20-degree Celsius. Oftentimes, these nights come with bad sleep, physical discomfort, restlessness, sweating and the wish to take a cold shower this minute.
Local houseplants are mostly imported from the eponymous tropical areas and decorate our living spaces. As silent witnesses of colonization, they are continuously multiplied and only manage to thrive because of the particularly warm temperatures inside. After careful observation, the absurdity of the term “houseplant” becomes apparent. No plant is made for a life indoors. Numerous exotic species, when treated with good care, can survive many years, as they nearly grow in the dark.
What can we learn from our green housemates? How do they adapt to these inhospitable living conditions? What kind of coping mechanisms will humans require in a world that soon will be one, two or three degree Celsius hotter? Those and other questions, Käthe Hager von Strobele explores in “Growing in the Dark”.
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Ausstellungsdokumentation @markus gradwohl